Donnerstag, 5. August 2010

Wohnungssuche zum Zweiten

Gestern bei dem schönen Wetter bin ich auf Wohnungssuche gegangen.
Wir müssen nämlich ausziehen, unser Vertag läuft ab und da die Vermieterin die Miete heraufsetzen möchte, haben wir beschlossen uns eine Wohnung zu suchen, die etwas näher bei der Schule liegt.
Wir suchen ein Wohnung, die nicht höher als im fünften Stock liegt, zwei Zimmer oder ein Zimmer und eine grosse Stube hat, es sollte sauber sein und eine gute Küche haben und nicht teurer als 3600 Yuan sein.
Bis jetzt habe ich vier Wohnungen gesehen. Die erste war bloss fünf Minuten weit von der Schule entfernt. Sie war sauber und hatte eine schöne grosse Küche. Aber dafür öffnete die winzige Toilette direkt ins Esszimmer. Es gibt zwei Zimmer, aber eines ist so winzig das darin kaum das Bett Platz hat. Und die Stube und das Esszimmer hatten überhaubt kein Licht.
Die zweite Wohnung war unglaublich schmutzig. Die dritte hatte ein grosses Zimmer, aber nur ein winziges Wohnzimmer und die vierte hatte eine winzige Küche und war ebenfalls nicht so sauber.

Morgen mache ich weiter. Ich versuche mal explizit nach einer Wohnung mit einem Zimmer und grosser Stube zu fragen.

Wettererscheinungen

Es sind Ferien. Die letzten zwei drei Wochen war es so heiss, dass ich mich am liebsten in der (mit schlechtem Gewissen) klimatisierten Wohnung verkrochen hätte. Natürlich gibt es in Beijing wunderschöne Parks mit Seen und vielen schattenspendenden Bäumen, doch bis man diese Oasen erreicht hat, ist man in Schweiss gebaded und die schmutzige Brühe die nur von weitem idyllisch aussieht und mit einem Baden lebensgefährlich Schild versehen ist, bekommt plötzlich so ein verführerisches Glitzern...

Aber Vorgestern hat es geregnet und zwar aus allen Löchern. Als ich um halbeins die Nase aus der Türe streckte um zur Ferienschule zu gehen, war an Fahrradfahren nicht zu denken. Also öffnete ich meinen kleinen gelben Schirm (warum musste ich in der Schweiz einen Schirm kaufen? Die chinesischen Schirme sind nicht nur billger sondern auch grösser, tausendmal schöner und schliessen patenter Weise mit der Innenseite nach aussen.) Mit meinem winzigen gelben Schirm stapfte ich also mutig hinaus auf die Strasse. Oben blieb ich trocken, aber meine Schuhe plus 20cm Rocksaum waren sofort gewaschen. Ich winkte ein Taxi. Der junge Fahrer sah vertrauenswüdig aus und verstand sogar meine chinesischen Richtungsangaben. Er müsse zuerst geradeaus und über zwei Bächlein fahren. "Aber im Moment hat es überall Bäche..." meinte ich noch und wir lachten. Obwohl das Unwetter die Stadt abgekühlt hatte, war das Taxi eiskalt gekühlt und netterweise richtete der Fahrer die Klimaanlage noch so ein das speziell meine nassen Füsse angeblasen worden. So fuhren wir über Bächlein und durch Pfützen. Beijing ist nicht für Regen gebaut worden. Das Wasser kann kaum ablaufen. Aber der Fahrer kümmerte sich nicht um die Pfützen, mutig fuhr er mitten hindurch. Die Fontänen die das gab waren sicher einen Meter hoch und wehe dem der gerade daneben stand. "Gut, bin ich nicht mit dem Fahrrad gegangen."
Am Abend war der Regen schon wieder versiegt. Es war kühl und ich machte mich auf den langen Weg zur U-Bahnstation. (Das Taxi hatte etwa 20 Yuan gekostet und war somit genauso teuer wie eine meiner Schulstunden.)

Gestern aber war ein Tag wie im Bilderbuch. Es war angenehm warm, ein lauer Wind wehte, die Sonne schien, der leuchtendblaue Himmel war zu sehen und übersäht mit herzigen kleinen Wölkchen und plötzlich sahen alle Häuser aus wie neu, oder aber romantisch zerfallen. Die Bäume die überall gepflanzt wurden leuchteten in ihrem sauberstem Grün, ja es schien mir als würden sogar die Ampeln zur Feier des Tages für mich auf die selbige Farbe stellen.

Schade das sich heute schon wieder einen leichten grauen Film über den Himmel gezogen hat. Mir ist aufgefallen, das diese Smogdecke wie ein Treibhaus wirkt. Darunter wird es sofort heiss.