Samstag, 16. Mai 2009

Antwort

Endlich...
Naja, eigentlich habe ich ja noch viel Zeit, aber so nervös war ich schon lange nicht mehr.
Aber heute hat mir Frau Cao geschrieben, dass das mit dem Faxen geklappt hat. Die Gute Seele! Jetzt habe ich ein schlechtes Gwissen, weil ich so ungeduldig war und sie hatte so viele Umstände wegen mir! Das Faxgerät war defekt!
Jetzt aber geht es wieder und sie hat alles der Uni gschickt. Sie rät mir, die Unterlagen aber zur Sicherheit auch noch per Post zu schicken. Was ich machen werde. Wenn es um die Zukunft geht kann man nicht vorsichtig genug sein.

Aber mir fällt schon ein Stein vom Herzen.
Jetzt muss ich nur noch die Maturprüfungen schreiben und einen Job für danach suchen.
Ich möchte schliesslich nicht nur auf meine Eltern angewesen sein und das Studium ist nicht wirklich teuer. Der Kurs kostet 28000 Yuan, dass sind 4600 Franken. Und die Zimmer kosten zwischen 28 bis 75 Yuan pro Tag. Am besten gefallen die Zimmer für 30 Yuan am besten, das sind 5 Franken, also 1825 Franken im Jahr. Dann brauche ich noch Lehrmittel. Die kosten 200 Yuan also 33 Franken.
Das sind insgesamt 6485 Franken.
Dazu kommt aber noch der Flug und etwas essen muss ich auch, also muss ich mit etwa 8500Franken für ein Jahr studieren in Beijing.

Wenn ich einen guten Job finde, wo ich 25 Franken in der Stunde verdiene, dann kriege ich in der Zeit 5 400 Franken zusammen. Und wenn ich immer noch Taschengeld kriege sind es 7650 Franken. Also alles bis auf das Essen!
Aber wahrscheinlicher wird es etwas weniger. Man kann schliesslich nicht nur sparen, man muss auch ein bisschen Leben!
Trotzdem, ich werde mein Bestes geben.

Mittwoch, 13. Mai 2009

Warten

Wie oft pro Tag kann man seine E-Mails checken, bevor es lächerlich wird?

Ich habe meine Anmeldung also abgeschickt. Am nächsten Morgen kam die Meldung, der Inhalt sei zu gross, als das ihn der provider der Uni empfangen könne. Also doch faxen.
Weil wir zuhause kein Faxgerät haben, leitete ich die Mail an meine Chinesisch-Lehrerin weiter. Sie hat mir schon einmal geholfen und der Uni meine Fragen gefaxt. An der Uni in Zürich wo sie unterrichtet haben sie natürlich ein Faxgerät.

Aber bis jetzt ist von ihr noch keine Antwort gekommen.
Hat sie mein Mail erhalten?
Und konnte sie alle Dokumente verschicken?

Jedes Mal wenn ich an mein Notebook sitze checke ich meine Mails und jedes Mal wenn ich aufs Klo gehe noch einmal und nach dem Abendessen und bevor ich das Notebook abschalte und am Morgen früh wenn ich aufstehe...

Ich kriege Nachrichten von hotmail und von i-Tunes und vom Weltbild, vom Bodyshop und vom Rektor, aber keine von Frau Cao.

Und gerade fällt mir ein, dass wir am Freitag gar kein Chinesisch mehr haben. Ich habe überhaubt nie mehr Chinesisch bei Frau Cao, weil wir doch letzten Freitag unsere letzte Stunde hatten und wir zusammen Kafei getrunken haben. Frau Cao hat uns eingeladen unter der Bedingung, dass wir nicht alle chinesischen Vokabeln vergessen. Ich habe noch nie eine Schockolade mit reinerem Gewissen getrunken.

Aber ich werde Frau Cao sicher noch sehen, auf dem Zug, oder in der Cafeteria. Ganz sicher. Und sie wird mir bestimmt auch bald schreiben, bald...
Vielleicht gerade jetzt?
Ich werde zur Sicherheit noch einmal rasch meine Mails checken.

Sonntag, 10. Mai 2009

Anmeldung Abgeschickt

Heute habe ich meine Anmeldung für den Sprach und Vorbereitungskurs der Beijing University of Chinese Medicine abgeschickt. (Für alle die, so wie ich, noch kaum Chinesisch können, mag folgender Link allerdings nützlicher sein.)

Ja, wenn alles gut geht, dann heisst es schon im September "Tschüss Schweiz und Nihao Beijing".

Seit meinem ersten Jahr an der Fachmittelschule in Wettingen, wusste ich, dass ich eines Tages Traditionelle Chinesische Medizin kurz TCM studieren wollte. Dafür habe ich den Rektor unserer Schule gebeten mich für des Freifach Chinesisch das die Kantonsschule anbat zuzulassen, was mir freundlicherweise gewärt wurde. Nach den drei Jahren Fachmittelschule wechselte ich dann in die Kantonschule über. Und jetzt stehe ich kurz vor meinem Abschluss.

Natürlich war ich zu Beginn noch sehr unsicher. Kaum jemand wusste was TCM ist, was wenn ich mich täuschte? Ich hatte von der Chinesischen Medizin im Geo gelesen und war sofort davon gefesslet, doch würde das ausreichen? Ich suchte Schulen in der Schweiz, doch ich fand das dort zu westlich unterrichtet wird und ausserdem sind die Gebühren horrent und das Studium in der Schweiz ist nicht annerkannt.

Warum also nicht gleich in China studieren?

In meinem ersten Jahr an der Kanti nahm ich darum an einem Schüleraustauch teil. Ich wollte wissen wie das Leben in China und vorallem Beijing ist. Zwei Monate ging ich an die Mittelschule Nr. 19 in Beijing. Ich lernte Chinesisch und ich sah mir die Stadt an. Von der berüchtigten Smogdecke hatte ich schon gehört und die Sonne nie sehen zu können stellte ich mir schrecklich vor. Aber wer hätte gedacht, dass die Stadt nach dem Regen so bezaubernd aussehen würde!

Wegen der Olympiade hatte man an allen Strassen Bäume gepflanzt und Gras gesäät, das schön in Reihe und Glied wuchs. Es gibt wundervolle Parkanlagen und schliesslich entdeckte ich den Duftberg (Xianshan). Dort ist alles grün, es gibt Seen und herrliche Pavillions, es ist schön kühl im Sommer und die Luft ist klar.

Das Beijinger Verkehrssystem hatte ich ebenfalls bald ins Herz geschlossen. Ja, das Überqueren der Strassen war etwas abenteuerlicher als in der Schweiz und die Fahrbahnen selbst praktisch immer verstopft, aber das Öffentlicher Verkerssytem ist wunderbar. Die Busse kosten praktisch nichts und auch die U-Bahn ist sehr billig. Letztere ist übrigens auch immer pünktlich.

Das Essen machte mir ebenfalls kein Problem. Für Vegetarier ist Beijing ein Paradies. Es gibt unzählige köstliche Sorten und Zubereitungsarten von Tofu. Das Gemüse ist lecker, vorallem die Auberginen an Sojasauce und sonst gibt es immer Nudelsuppe.

Kurz gesagt, als ich nach Hause kam, schwärmte ich so sehr für Beijing, dass meine Schwester schliesslich schweren Herzens zugeben musste, dass das China perfekt zu mir passt.

Und so habe ich mir 2 Jahre später auf die Suche nach einer Uni gemacht und mich schliesslich angemeldet. Hoffentlich werde ich angenommen. Drückt die Daumen.