Samstag, 6. November 2010

Volleyball

When I went to secondary school, our sport teacher loved volley and half of the girls in my class where in the volley team of their village. As a result, we played almost every lesson volleyball.
I was the worst player of all. My services never crossed the net, my underarm passes flew everywhere, except where I want them and I usually start daydreaming after two balls. It was a nightmare. So no wonder I decided never to play volley if I can avoid it.

In meiner Bezirkschulzeit hatten wir einen Turnlehrer der Volleyball liebte und etwa die Hälfte der Mädchen spielten im Volleyclub ihres Dorfes. So ist es kaum erstaundlich, das kaum eine Lektion verging in der nicht Volleyball gespielt wurde.
Dummerweise war ich die schlechteste Spielerin von allen. Meine Anschläge gingen nie übers Netz meine Manschetten flogen überallhin, nur nicht dort wo ich sie wollte und normalerweise versank ich nach den ersten zwei Ballwechseln in einem Tagtraum. Volleyball war ein Albtraum für mich. Kein Wunder also, das ich beschloss nie wieder Volleyball zu spielen wenn ich es vermeiden konnte.
Two weeks ago Lucy the prefect of our class informed us, that our school is searching players for their new volleyball team. “Everybody just not me” I thought.
But my flatmate Sasha found it interesting and went to the first assembly. In the next sportlesson, she and some other girls, who went into the team, started to play. I was bored and looked at them from far… and realized that they could use some tips. I had a lot of tips to give, after all that training I never wanted. So I joined them. … Somehow I must finally have made some progress… for I actually became quite a nice player… so nice that they asked me, why I didn’t join the team too.

Vor zwei Wochen erklärte unsere Klassenchefin Lucy uns, dass die Schule Spieler für das neue Volleyball team suche. „Ohne mich“ dachte ich, wärend dem ich ihr zuhörte.
Aber meine Mitbewohnerin Sasha dachte, dass könnte doch Spass machen und sie ging zum ersten Manschaftstreffen. In der nächsten Turnstunde übte sie mit einigen Klassenkolleginen die auch im Volleyteam waren. Ich schaute von weitem zu, langweilte mich... und erkannte, das sie einige Ratschläge brauchen könnten. Ich kannte viele Ratschläge, nach all den Jahren Volleyball die ich hatte über mich ergehen lassen müssen. Darum gesellte ich mich zu ihnen. Und erkannte, das ich irgendwie doch geschafft hatte, mich zu verbessern... ich bin bei weiten nicht mehr die Schlechteste. Und die Mädchen fragten mich, warum ich nicht auch im Team spiele.
I really should to some sport I thought, and that it might be fun. And before I really knew it I was in the volleyteam.
Ich sollte wirklich etwas mehr Sport treiben, dachte ich und auch, dass es eigentlich noch Spass machen könnte. Und befor ich wusste wie mir geschah, war ich der Mannschaft.
The volleyballteam in our school works like that: Training is once or twice a week. Usually it’s on Saturday and for about five hours. We play outdoors, cause it’s the only place where they have a net. The balls of our school are as hard as stones, except two balls, which are new. We train services, underarmpasses, normal passes and smashing. The teacher is nice and good, but he’s focus is on the boys. There will be contests and we’ll play six against six mixed. But… it’s not really fair mixed, it’s five boys and one girl and the teacher tells them how to play while ignoring the girl.
Sounds not so nice right? But it’s great fun after all! In the moment is nice weather. Having sport in sunshine is really great.

Die Volleyballmanschaft unserer Schule sieht so aus: Wir trainieren ein bis zweimal jede Woche, normalerweise am Samstag und das Training dauert etwa fünf Stunden. Es findet draussen statt, weil es nur draussen ein Netz und ein Volleyballfeld gibt. Alle Bälle ausser zwei, die neu sind, sind steinhart. Wir üben Anschläge, Manschetten, Pässe und smashen. Der Lehrer is nett und versteht sein Fach, aber leider ist sein Focus bloss auf die Jungs gerichtet. Wenn wir ein Match haben, werden wir sechs gegen sechs mixed spielen. Aber... es ist nicht wirklich ein gerechtes mixed, im Team sind fünf Jungs und ein Mädchen und der Lehrer erklärt den Jungs wie sie spielen können ohne das Mädchen mit einzubeziehen.
Ich weiss, das tönt nicht gerade lusting. Komischerweise ist es aber trotzdem ein grosser Spass. Im Moment haben wir soo schönes Wetter und Sport in der letzten Herbstsonne ist wirklich super.
Now I have sour muscles but a good consciousness.
Jetzt habe ich Muskelkater, aber dafür ein gutes Gewissen.
And if it gets colder and training outside more hard I won’t mind cause after it I can go home in our nice warm flat. They finally started heating 
Und sollte es kälter werden, dann kann ich nach dem Training jetzt wenigstens in unsere warme Wohnung zurück kehren, denn sie haben entlich mit dem Heizen begonnen

Dienstag, 26. Oktober 2010

Students live Studentenleben

Some people are actually reading this blog, what I’m very proud of. Therefore, I guess I should become a bit more regular in writing. … I should become more regular in many duties…
Es scheint tatsächlich einige Leute zu geben, die meinen Blog lesen, was mich natürlich sehr stolz macht. Darum denke ich, ich sollte etwas regelmässiger sein mit meinen Einträgen. ...Ich sollte so vieles regelmässiger machen...
I just have five minutes left from our lunch break. And I thought I might use them do write down some things about today, which figure out students live. I thought I write them in English and put in two versions, one in English and one in German, for I long wanted to let more of my friends read my blog.
Ich habe gerade noch 5 Minuten Zeit, bis meine Mittagspause zu Ende ist und ich denke ich nutze diese Zeit um so einiges, was ich heute schon erlebt habe, aufzuschreiben und meinen Lesern so einen kleinen Eindruck meines Studentenlebens zu geben. Ich schreibe heute einmal zweisprachig, so das meine neuen Freunde diesen Blog auch lesen können.
Today is a very cold day. It was 1° Cel in the morning, and now it is just 7°Cel even though it’s a very sunny day. After I could make myself to leave my bed, I got into my clothes and started to do Yoga. I got the habit do to the salutation to the sun every morning 8 times. Assanga, a student of Sri Lanka told me that doing that 4 times for each side is just as good as doing really Yoga. And he’s right, after 6 times I still don’t feel warm but after 8 times I’m comfortably hot. After that, I just had the time to fill up my bottle with tea and it was already time to go to school.
Heute ist es seht kalt. Am Morgen früh waren es 1° Cel und jetzt ist es etwa 7°. Es ist ein sehr sonniger Tag, aber die Sonne kann bei diesen Themperaturen nichts mehr ausrichten.
Nachdem ich mich dazu überwunden hatte aufzustehen, zog ich mich sehr schnell an und dann übte ich Joga. Ich turne jeden Morgen den Sonnengruss und zwar acht mal. Assanga einer meiner Mitschüler aus Sri Lanka hat mir gesagt, dass man den Sonnengruss 4 mal für jede Seite durchgehen sollte. Ich denke er hat recht, denn nach sechs Mal habe ich noch kalt, nach acht mal aber ganz schön warm. Danach hatte ich gerade noch Zeit meine Flasche mit Tee zu füllen, dann war es Zeit zur Schule zu gehen.
Today our teacher was crazy! She had all the windows open, even though it was just 1° and our school is still not heathen. It was really freezing. I was wearing pullover, jacket and coat, had a bottle of hot tea by my side, but still, I was terribly cold. Then we had history, in that room some anatomy classes take place too, the smell is so disgusting. I crossed my fingers: “please don’t let is smell so bad today, I don’t want to open the windows in this cold.”
Ich weiss nicht, was heute unsere Lehrerin gestochen hat. Sie hatte doch tatsächlich sämtliche Fenster offen und schien nicht zu bemerken, das es bloss 1° war und die Schule noch nicht einmal heizt. Es war wirklich a---kalt. Ich hatte einen Pullover, ein Jäcklein und meine Jacke an und vor mir war eine Flasche mit heissem Tee, trotzdem frohr ich. Danach hatten wir Geschichte. Im Geschichtszimmer finden auch Anatomiestunden statt und darum riecht es dort meistens ziemlich schlecht. Ich drückte die Daumen: „Bitte, lass es heute einmal nicht so schrecklich stinken. Bei diesem Wetter will ich wirklich nicht die Fenster öffnen.“
We were lucky. It just smelled of cow stable… that’s endurable. But then teacher made us write our first short test. That was really scary. We could use our notes thou… so maybe I didn’t do that bad. But there is still so many characters I don’t know… And soon we also have a test in Basis of Chinese Medicine. I really should kneel into my studies.
Wir hatten Glück. Der Geschmack errinnerte mich an Kuhstall, das konnte man ertragen. Leider liess unsere Lehrerin uns dann aber einen Kurztest schreiben. Ich bin schön erschrocken. Gott sei dank konnten wir unsere Notizen brauchen,... habe ich mich vielleicht gar nicht so schlecht geschlagen. Aber ach... es gibt immer noch so viele Schriftzeichen, die ich nicht kenne... Bald haben wir auch einen Test im Fach Grundlagen der Chinesischen Medizin. Ich sollte wirklich etwas mehr lernen.
After that we had lunch so I went home, back in our relatively warm flat. The heating of our flat is connected with the heating of our school… so it isn’t heathen either. However, just now my friend informed me, that they’ll start heating November the 1. Thanks god.
Nachdem ich den Test abgegeben hatte, ging ich zurück in unsere einigermassen warme Wohnung. Das Heizsysthem unserer Wohnung ist mit jenem der Schule verbunden,... darum ist sie also auch nicht geheizt. Aber meine Freundin hat mir heute gesagt, das laut der Zeitung dieses Jahr der 1. November Heizstart ist. Das sind Gott sei Dank nur noch fünf Tage.

Endlich Studentin

Die Sommerferien waren zwar lang, aber sehr ausgefüllt. Ich habe eine Wohnung gefunden, bin umgezogen und gleichzeitig noch freiwillig einen Sprachkurs besucht, um mich auf die Aufnahmeprüfung zum Studium vorzubereiten.
Dann kam der 25. August und ich hatte den Kopf so voll von Umziehen und Wortschatz, alles gemixt... Kein Wunder das ich furchtbar nervös und ziemlich sicher war, ich könnte diese Prüfung nie bestehen.

Aber, ich habe sie doch bestanden. Keine Ahnung wie, aber Haubtsache ist, dass ich jetzt drinn bin. In der Uni meine ich, nicht mehr im Vorbereitungskurs, sondern im echten Studium. Ich bin endlich Studentin. :)

Ich studiere 中医 das heisst Chinesische Medizin, viele meiner Freunde sind aber in der 针灸班 der Akkupunktur Klasse, die soll einfacher sein. Meine Mitbewohnerin studiert zusammen mit mir, was sehr praktisch ist, denn wenn ich etwas nicht weiss, oder ein Zeichen verzweifelt suche, dann kann ich sie um Rat fragen.

In meiner Klasse sind etwa 50 Studenten. Wir sind alle Ausländer, die meisten kommen von Korea. Australien, Russland, die Mongolei, Frankreich, Tailand, Japan und Vietnam sind auch vertreten. Und dann gibt es noch drei Schüler, die ursprünglich Chinesen sind, zwei davon haben die Staatsbürgerschaft von England oder Kanada und einer kommt von Hongkong.

Im ersten Semester haben wir keine Wahlfächer und wir müssen jedes Fach besuchen, das auf unserem Stundenplan steht. Ich habe Biologie, Grundlagen der Chinesischen Medizin, Geschichte, Hochschul Chinesisch, Basis Chinesisch, Musik, Sport und Informatik. Eine Lektion dauert 90 Minuten und wir haben sehr lange Pausen.

Ich mag Geschichte und Grundlagen der Chinesischen Medizin. Hochchul Chinesisch ist auch interessant, wir haben eine alten netten Lehrer, der uns Texte über Utopia und Kongzi (Konfuzius) auswendig lernen lässt. Leider ist es auch sehr sehr schwierig, das Textbuch ist voller alter komplizierter Zeichen und die Grammatik komplett anders.
Biologie ist vom Vokabular her schwehr, aber alles ist Repetition. Im Turnunterricht lernen wir eine Kampfkunst und eine Art Qigong. Was meiner Gesundheit sicher gut tun wird. Damit ich die Abfolge der Schläge nicht vergesse habe ich sie in meiner Agenda ind Strichmännchen festgehalten :) Musik hatten wir noch nicht. Aber Informatik ist bis jetzt total langweilig, wir haben zwei Lektionen nacheinander und sind noch immer bei den Grundlagen... Bedinung von Windows Vista und Word... (Ich begann in meiner Verzweiflung Origamiblumen zu falten.)

Wenn ich nicht Schule habe, mache ich zuerst die Aufgaben, versuche dann das Buch zu den Grundlagen der Chinesischen Medizin zu lesen bis ich hoffentlich eines Tages die Lehrerin eingeholt habe und mich auf die Lektion vorbereiten kann. Und wenn ich vom Lesen genug habe, dann lerne ich die Wörte die ich in dem Buch gefunden habe. Vieles Verstehe ich zwar durch den Zusammenhang, doch ich kann es selbst in Chinesisch nicht erklären, geschweige denn aufschreiben. Auch was die Lehrer an die Tafel schreiben ist nicht leicht zu entziffern. Jeder hat seine eigene Handschrift und zB dreipunkt Wasser wie in 河 schreiben sie nicht als drei Punkte, sondern machen bloss einen Strich. Dafür ist das Gefühl des Erfolgs herrlich, wenn ich es mir doch mal gelungen ist eines dieser Hieroglyphen zu enträtseln. Und schön ist es auch zu merken, wie es Tag für Tag etwas besser geht. Ich mehr verstehe und auch mehr schreiben kann. Manchmal schaffe ich es sogar eine Fragen der Lehrer zu beantworten.

Unsere neue Wohnung ist sehr gemütlich, in fünf Minuten sind wir in der Schule und ich koche jeden Mittag und Abend. Leider hat uns jemand die Velos gestohlen. Dabei hatten wir die beiden zusammen gekettet und dann mit einem zweiten Schloss noch um eine Röhre gebunden. Trotzdem sind waren eines Tages beide weg.
Sowas macht einem unglaublich wütend und entäuscht. Denn was kann man machen? Die Velos findet man nie wieder, zur Polizei gehen hilft auch nicht. Man kann vielleicht ein neues Velo kaufen (meines hat etwa 40.- Fr. gekostet, ist ja nicht alle Welt), aber was wenn dann das wieder gestolen wird? Sasha's Velo ist nun schon zum zweiten mal weg... man kann doch nicht immer Velos kaufen und jemand klaut sie dann...
Und eine sichere Methode wie man einen Diebstahl verhindern kann gibt es auch nicht, Schlösser helfen nichts, im Treppenhaus ist es genau so unsicher wie auf dem Parkplatz und wenn man das Velo jeden Tag mit in die Wohnung nimmt, wird es einem vor dem Supermarkt entwendet.
Es ist soo schade, das es Leute gibt die keinen anderen Weg kennen um zu Geld zu kommen als Diebstahl.

Donnerstag, 5. August 2010

Wohnungssuche zum Zweiten

Gestern bei dem schönen Wetter bin ich auf Wohnungssuche gegangen.
Wir müssen nämlich ausziehen, unser Vertag läuft ab und da die Vermieterin die Miete heraufsetzen möchte, haben wir beschlossen uns eine Wohnung zu suchen, die etwas näher bei der Schule liegt.
Wir suchen ein Wohnung, die nicht höher als im fünften Stock liegt, zwei Zimmer oder ein Zimmer und eine grosse Stube hat, es sollte sauber sein und eine gute Küche haben und nicht teurer als 3600 Yuan sein.
Bis jetzt habe ich vier Wohnungen gesehen. Die erste war bloss fünf Minuten weit von der Schule entfernt. Sie war sauber und hatte eine schöne grosse Küche. Aber dafür öffnete die winzige Toilette direkt ins Esszimmer. Es gibt zwei Zimmer, aber eines ist so winzig das darin kaum das Bett Platz hat. Und die Stube und das Esszimmer hatten überhaubt kein Licht.
Die zweite Wohnung war unglaublich schmutzig. Die dritte hatte ein grosses Zimmer, aber nur ein winziges Wohnzimmer und die vierte hatte eine winzige Küche und war ebenfalls nicht so sauber.

Morgen mache ich weiter. Ich versuche mal explizit nach einer Wohnung mit einem Zimmer und grosser Stube zu fragen.

Wettererscheinungen

Es sind Ferien. Die letzten zwei drei Wochen war es so heiss, dass ich mich am liebsten in der (mit schlechtem Gewissen) klimatisierten Wohnung verkrochen hätte. Natürlich gibt es in Beijing wunderschöne Parks mit Seen und vielen schattenspendenden Bäumen, doch bis man diese Oasen erreicht hat, ist man in Schweiss gebaded und die schmutzige Brühe die nur von weitem idyllisch aussieht und mit einem Baden lebensgefährlich Schild versehen ist, bekommt plötzlich so ein verführerisches Glitzern...

Aber Vorgestern hat es geregnet und zwar aus allen Löchern. Als ich um halbeins die Nase aus der Türe streckte um zur Ferienschule zu gehen, war an Fahrradfahren nicht zu denken. Also öffnete ich meinen kleinen gelben Schirm (warum musste ich in der Schweiz einen Schirm kaufen? Die chinesischen Schirme sind nicht nur billger sondern auch grösser, tausendmal schöner und schliessen patenter Weise mit der Innenseite nach aussen.) Mit meinem winzigen gelben Schirm stapfte ich also mutig hinaus auf die Strasse. Oben blieb ich trocken, aber meine Schuhe plus 20cm Rocksaum waren sofort gewaschen. Ich winkte ein Taxi. Der junge Fahrer sah vertrauenswüdig aus und verstand sogar meine chinesischen Richtungsangaben. Er müsse zuerst geradeaus und über zwei Bächlein fahren. "Aber im Moment hat es überall Bäche..." meinte ich noch und wir lachten. Obwohl das Unwetter die Stadt abgekühlt hatte, war das Taxi eiskalt gekühlt und netterweise richtete der Fahrer die Klimaanlage noch so ein das speziell meine nassen Füsse angeblasen worden. So fuhren wir über Bächlein und durch Pfützen. Beijing ist nicht für Regen gebaut worden. Das Wasser kann kaum ablaufen. Aber der Fahrer kümmerte sich nicht um die Pfützen, mutig fuhr er mitten hindurch. Die Fontänen die das gab waren sicher einen Meter hoch und wehe dem der gerade daneben stand. "Gut, bin ich nicht mit dem Fahrrad gegangen."
Am Abend war der Regen schon wieder versiegt. Es war kühl und ich machte mich auf den langen Weg zur U-Bahnstation. (Das Taxi hatte etwa 20 Yuan gekostet und war somit genauso teuer wie eine meiner Schulstunden.)

Gestern aber war ein Tag wie im Bilderbuch. Es war angenehm warm, ein lauer Wind wehte, die Sonne schien, der leuchtendblaue Himmel war zu sehen und übersäht mit herzigen kleinen Wölkchen und plötzlich sahen alle Häuser aus wie neu, oder aber romantisch zerfallen. Die Bäume die überall gepflanzt wurden leuchteten in ihrem sauberstem Grün, ja es schien mir als würden sogar die Ampeln zur Feier des Tages für mich auf die selbige Farbe stellen.

Schade das sich heute schon wieder einen leichten grauen Film über den Himmel gezogen hat. Mir ist aufgefallen, das diese Smogdecke wie ein Treibhaus wirkt. Darunter wird es sofort heiss.

Dienstag, 6. Juli 2010

Lernen auf chinesisch

学习 xuexi, das heisst "lernen" auf chineisch. Es wird meistens zusammen mit 努力 nuli, was fleissig heisst, 勤奋 qinfen = plichtbewusst, oder mit 认真 renzhen = ernsthaft, zusammen verwendet. Der Kanon der Schüler heisst dann : 学习,学习,努力学习.

Wärend eines Semesters kann man 预习 yuxi = vorbereiten 课文 kewen = die Lektion. Ja, man sieht sich die Lektion an bevor man sie in der Klasse bespricht, lernt die Wörter und liest den Lektionstext um sich schon einmal damit vertraut zu machen. Hätte man mir in der Schweiz gesagt ich würde einmal eine Lektion vor der Stunde anschauen und dass auch noch sinnvoll finden, hätte ich wohl bloss gelacht. Und dich ist es so. Ich habe, wie alle meine Mittschüler, die Wörter gelernt, den Text gelesen und die Grammatikerklärungen studiert. Und es macht Sinn. Da man das was man selbst versteht besser behalten kann und zudem im Unterricht mehr Präsenz zeigen kann.

Dann gibt es noch 做 zuo = machen, 练习 lianxi = Übungen. Das kennen wir schon. Diese vielen Übungen, in denen man die Gramatik repetiert, oder entlich begreifft, oder sieht, dass mas sie noch nicht begriffen hat und man es sich noch einmal erklären lassen sollte.

Und schliesslich fast das wichtigste: 复习 fuxi = repetieren. Wehe dem der vergisst, die vielen Zeichen und Wörter nicht schon jeden Monat zu repetieren, sondern sich alles bis kurz vor der Prüfung aufhebt. Er beschehrt sich schlaflose Nächte voller Verzweiflung, wenn die Augen einem zufallen und die Zeichen auch nach zehnmal kopieren noch immer nicht in den Kopf wollen.

Berühmt ist China ja vorallem für 背 bei = auswendig lernen. Dazu gibt es zweierlei zu sagen. 1. Vokabeln lassen sich nun einmal nicht anders lernen. 2. Ja, auch die meisten anderen Inhalte für Prüfungen können auswendig gelernt werden. Es hindert einem aber niemand daran, wenn man die Zusammenhänge auch begreifen möchte. Diese sind in der Chinesischen Medizin allerdings oft ziemlich kompliziert und schleierhaft. Es braucht Übung, Geduld und Erfahrung um diese Schleier zu lüften. So ist es nicht schlecht, wenn man die Theorie abrufbar im Kopf hat. Über kurz oder lang erlebt man dann etwas, dass es plözlich Klick machen lässt.

Wenn man also brav jeden Tag die Hausaufgaben macht, 预习,做练习 und nicht vergisst auch etwas 复习 zu machen. Dann ist auch die 考试 kaoshi = Prüfung, nicht ganz so schwer wie man es sich vorgestellt hat und man kann sich entlich in die 暑假 shujia = Sommerferien stürzen. Fast zwei Monate süssen.... Halt! Ich bin in China. Es gilt nicht alle Schriftzeichen zu vergessen und nicht zu vergessen 预习. Die Bücher für das Studium anzusehen und alle Wörter die ich nicht kenne vorsichtsheitshalber einmal zu lernen.
Aber es ist 30° Cel. und dass bloss weil es bewölkt ist, wenn die Sonne scheint sind es über 40°. Also werde ich auch etwas Zeit mit 冰淇淋 bingqiling = Glace, essen verbringe. Und nach diesem Lernmaraton etwas mehr Blogeinträge schreiben. Bis ich am 25. August die Aufnahmeprüfung fürs Studium schreibe.

Freitag, 25. Juni 2010

Wiedermal ein Update

Es ist Samstag. Ich sitze alleine zuhause und sollte:
1. Wörter und Grammatik büffeln.
2. Olivenöl, Eier, Mehl und andere Kleinigkeiten einkaufen.
3. Wieder einmal den Boden aufnehmen, den Tisch abwischen und den ewigen Abwasch erledigen.

In einer Woche, am 5. und 6. Juli haben wir Abschlussprüfungen.
Wer:
1. Den Sprachlernkurs ein ganzes Jahr besucht hat,
2. das ganze Jahr nicht mehr als 10% geschwänzt hat und
3. in jeder Prüfung mehr als 85 Punkte macht
bekommt von der Schule 12000 Yuan.
In meiner Klasse gibt es nur zwei, welche die beiden ersten Punkte erfüllen. Ich bin eine davon. 12000 Yuan sind ganz schön viel, in China zumindest. Darum habe ich mir vorgenommen zumindest zu versuchen das Geld zu gewinnen. Die Beste möchte ich sowieso sein. Aber 85 Punkte sind auch relativ viel. Darum sitze ich alleine zuhause.

Das ist zumindest ein Grund. Der andere ist, das meine Mitbewohnerin bei ihrer Freundin ist.
Ich habe noch immer keinen Freund. Als hätte ich im Moment auch bloss eine Minute Zeit dazu...
Dennoch, seit ich QQ, das chinesische MSN habe, hätte ich eigentlich Auswahl.
Musste aber schon bald feststellen, das es nicht so einfach ist.
Laut Chinesinnen suchen die chinesischen Jungs Freundinnen wie folgt:
1.sehr dünn
2.nicht zu klug
3.leicht beeinflussbar
4.sehr lieb

^^' Das bin nicht ich. ^^'

Also schreibe ich bloss am Abend etwas QQ, um mein Chinesisch zu verbessern, bin aber vorsichtig und gebe keine Auskunft über meine Schule, Wohnort und sonstiges. Und ich hoffe... das es auch in China ganz viele Ausnahmen von der Regel gibt.

Wir haben noch immer keine Mitbewohnerin gefunden. Und die Zettel, die wir ausgehängt hatten, haben die Hauswarte des Schülerwohnheims einfach abgehängt. Sie wollen nicht, dass zu viele Schüler ausserhalb der Schule wohnen. Dabei haben sie gar nicht genügend Plätze...
Ich glaube wir hängen einfach wieder neue Zettel auf. Diesmal kopieren wir sie und wenn abgehängt werden, hängen wir wieder einen Neuen auf. Wir brauchen einfach eine Mitbewohnerin! Ich will hier nicht ausziehen, es ist eine tolle Wohnung.

Bald sind Ferien. Eveline kommt mich besuchen und ich freue mich wie wahnsinnig. Das wird sicher eine grossartige Zeit. Und dann werde ich mich wieder ans Lernen machen, denn wenn ich im September mit dem Studium beginnen möchte, muss ich erst die Aufnahmeprüfung Ende August bestehen. Damit ich in den Ferien auch wirklich lerne und nicht einfach blau mache, wie im Frühling, plane ich, dann an einer Schule die Kurse für die HSK-prüfung anbietet, jeden Tag 2 Stunden zu nehmen. Meine Kollegen machen das auch so. Zu erst habe ich gedacht es sei teuer... aber dann habe ich den Betrag in Franken umgerechnet. Insgesamt sind es knapp 100 Franken. Und wenn ich dafür dieses Jahr mit dem Studium beginnen kann, spare ich ein ganzes Jahr Sprachkursgebühren, also 28000 Yuan, das sind 4510 Franken.

So, damit solltet ihr wieder up to Date sein, darüber was ich hier in Beijing so erlebe.
Und jetzt mache ich mich ans einkaufen, und lernen...

Dienstag, 25. Mai 2010

Wohngemeinschaft

Natürlich habe ich gewusst, dass das Leben in einer Wohngemeinschaft manchmal kompliziert ist. Aber ich habe gedacht, dass mit guter Kommunikation die meisten Problem lösbar sind.
Anscheinend lag ich falsch. So will Larry nun ausziehen. Er sagt, es liege an dem langen Schulweg, and der Grösse seines Zimmers und daran, das er unabhängiger sein möchte. Aber da er sich ein Zimmer im Ostcampus sucht und der Weg von da zur Schule noch länger ist... werde ich den Gedanken nicht los, dass er einfach von uns zwei Weibern wegrennen will. Das wäre mir ja egal. Aber das er es uns kurz vor dem Tag an dem wir die zweite Miete zahlen mussten gesagt hat, nervt.
Jetzt herrscht in unserer Wohnung eisernes Schweigen und wir suchen eine neue Mitbewoherin. Aber wir sind vorsichtiger geworden. Wie findet man eine Mitbewohnerin, der man vertrauen kann? Wie gross ist unsere Menschenkenntnis?
Eine Freundin die in Frage kommt ist Satchina, sie kommt aus Japan, ist still und freundlich, möchte eigentlich lieber Mangaka werden, statt Medizin studieren und sie hat einen Freund. Das ist der Haken. Satchina ist ernsthaft und studiert fleissig, doch ihr Freund erscheint kaum im Unterrict, trinkt viel zu viel und raucht wie ein Schlott. Es stört mich nicht, wenn die beiden zusammen sind, aber es würde mich sehr stören, wenn er sich ebenfalls hier einquartieren und auch hier drinn rauchen würde.
Aber ich denke, wenn Satchina wirklich mit uns zusammen ziehen möchte, dann wird sie dass verstehen.
Wenn nicht, dann müssen wir wohl oder übel eine Notiz aufhängen und hoffen das sich Jemand nettes darauf meldet.

Samstag, 1. Mai 2010

Elektrizität

Eine eigene Wohnung zu haben ist sehr viel einfacher, als ich es mir vorgestellt hatte.
Zumindest in Beijing. Die Kosten für Strom, Gas und Wasser werden nach einem Prepaidprinzip beglichen. Wir haben Karten, die in der Bank aufgeladen werden.
Wasser ist sehr billig. Vermutlich weil es auch nicht sauber ist. Trinkwasser kaufen wir in grossen Flaschen, die auf einen Wasserständer passen. Gas brauchen wir zum Kochen und zum Heizen. Aber da unsere Pfannen nicht für den Gasherd gemacht sind, koche ich noch immer mit meiner Singelhaushalts-Induktionsherdplatte.
Weil jeder von uns einen Laptop hat, ist die Elektrizität unser grösster Kostenpunkt.
Heute... am 1. Mai... hatten wir gerade noch 18 kwh übrig.
Morgen ist Sonntag, dann sind sogar in China die Banken geschlossen. Heute Abend würde ich gerne eine warme Dusche nehmen.
Also muss schnell Strom her.
Die Bank... ist natürlich geschlossen, es ist der 1. Mai.
Aber die Bank nebenan ist offen.
"Kann ich hier Strom kaufen?" Die Frau schüttelt den Kopf. "Ich brauche aber dringen Strom."
"Versuche es doch bei einer anderen Bank... oder bei der Stromfirma selbst." Sie ruft an und erkundigt sich ob die Bank und die Firma heute offen sind. Nach einer gefühlten Ewigkeit zeigt sie mir den Weg.
Ich hole mein Velo und los gehts. Die Bank ist offen, aber: Strom kann man hier bloss mit Kreditkarte kaufen. Ich habe natürlich keine...
Die nächste Bank sei gleich in der nächsten Strasse. Ich mache mich also auf den Weg dort hin.
Ja, die Bank ist offen, doch als ich meine Stromkarte zeige, lacht die Frau bloss. Nein, hier könne man keinen Strom kaufen. Ich solle es doch mal bei der Bank in der Wanfujingstrasse versuchen.
Ich finde die Bank sofort. Doch... sie ist geschlossen.
Etwas entmutigt entscheide ich mich wieder zurück zu gehen und diesmal die Stromfirma zu suchen.
Mittlerweile ist es sehr warm geworden, kaum zu glauben, dass es am Montagmorgen mit kaum 5° Cel. so kalt war, dass ich mir eine Erkältung geholt habe. Jetzt strahlt die Sonne und der Wind ist trocken und heiss. Warum habe ich bloss meine Sonnenbrille zu hause gelassen?
Plötzlich sehe ich eine Filiale eben jener Bank, bei der ich in der Wanfujingstrasse vor verschlossener Tür gestanden bin. Die sieht aus als wäre sie geöffnet. Ich stelle mein Rad ab und trete ein. Ohne viel Hoffnung schaue ich mich um. Schliesslich frage ich den Wächter an der Tür ob er wisse wo ich hier Strom kaufen könne. Er lacht und weisst mich in eine Schlange. Ich warte.. versuche die Schriftzeichen vor diesem Schalter zu entziffern. Einige kenne ich, doch sie machen nicht viel Sinn.
Plötzlich kommt der Wachmann wieder zu mir. Er weisst auf den Schalter nebenan, der gerade frei geworden ist. Ich zeige meine Stromkarte. Ja ja, hier könne man Strom kaufen. Wie viel ich denn wolle?
Ich kaufe Strom für 200 Yuan. Es ist viel einfacher als ich befürchtet hatte.
Auf dem Weg nach Hause kaufe ich mir ein Eis.
Als ich zu Hause angekommen gleich dem Strom auflade, kommt mein Nachbar heraus. "Ah du lädst den Strom auf?" Ich nicke.
"Gut, du musst aufpassen dass die Anzeige nie auf Null geht." Ich verstehe nicht ganz was dann passieren würde, aber die Gestik ist deutlich genug um zu verstehen, dass ich das nicht geschehen lassen will. Ich nicke wieder.
Larry, der mir die Tür öffnet sieht schon an meinem Lächeln und meinem Eis, dass ich ihn vor der Gefahr kalt Duschen zu müssen gerettet habe.
Ich erzähle meine Geschichte und werde als Heldin gefeiert....

Sonntag, 11. April 2010

Samstag, 10. April 2010

Vermischtes zum Leben hier

Die Zeit vergeht wie im Flug. Manchmal kann ich auf meinen Blog zugreiffen, und manchmal nicht. Aber da ich immer die Hoffnung habe, dass es beim nächsten Mal dann doch geht, macht es mir nicht mehr so viel aus.
Ich lerne, mache Hausaufgaben und in der Schule habe ich angefangen mit meinen Klassenkameraden Chinesisch statt Englisch zu sprechen. Denn einige können kein Englisch und sowieso will ich ja Chinesisch lernen.
In unserer neuen Wohnung hatten wir anfangs noch Internetprobleme, und auch jetzt muss ich manchmal noch meinen Kollegen vom Netz nehmen, um mich anzumelden. Oder er lädt sich so viel Filme herunter, dass meine Leitung komplett blockiert ist. Jungs halt :)
Wenn ich mich vom Lernen ausruhen möchte, schreibe ich Briefe, E-Mails, mache etwas im Haushalt, gehe Einkaufen oder lese. Es ist aber schwehr deutsche Bücher aufzutreibe. Chinesisch kann ich noch nichts lesen. Ich kenne zwar viel mehr Zeichen und kann sie aussprechen, aber zusammengesetzt machen sie dann doch keinen Sinn.
Es wird sehr schnell wärmer. In der Nacht ist es zwar noch eiskalt, doch am Tag wird es war, vorallem wenn die Sonne scheint. Gestern als wir mit der Schule auf Sightseeingtour gegangen sind, hat sie sich aber hinter den Wolken versteckt. Warum ist das Wetter immer so kalt, wenn ich die verbotene Stadt ansehen will?
Das Einkaufen hat seinen Reiz noch nicht verloren, auch wenn die meisten Chinesinnen so schmal sind, das ich kaum Hosen finden kann. Dafür sind die Röcke ganz nach meinem Geschmack.
Aber es ist so windig, wenn ich mit einem Rock zur Schule radle.... dann ist das etwas kompliziert. Und ich will ja auch nicht das er in die Speichen kommt. Wenn das Wetter schön ist und ich von der Schule nach Hause fahre, wenn ich an jeden Zweig ein neues grünes Blatt entdecke und es in den Strassen fein nach Essen riecht, dann gibt es für mich keine schönere Stadt als Beijing.
Ich habe Samen für Kräuter gefunden, die ich anpflanzen will... es war aber nicht so einfach Erde aufzutreiben. Jetzt habe ich welche und sobald ich kann versucher ich es. Mal sehen, es wäre herrlich meinen eigenen Basilikum, Lavendel und Pfefferminz zu ziehen.
Weil es aber noch lange dauern wird, bis dieser Basilikum wächst, habe ich Pesto gekauft. Spaghetti mit Pesto hatte ich nämlich schon seit einem halben Jahr nicht mehr gegessen.

Samstag, 13. März 2010

Meine erste Wohnung




Ich habe eine Wohnung!
Ich habe eine Wohnung!

Wow

Ein richtiges Zuhause.... noch nicht ganz... im Moment sind es bloss einige Räume mit ungenutzt aussehenden Möbeln. Aber dass wird sich morgen ändern! Denn morgen ziehen wir ein. Ich, Larry und Sasha. Wir haben eine Küche mit Türe und Abzughaube über dem Gasherd. Eine grosse Toilette mit Waschmaschine. Es gibt zwei Räume und eine grosse Stube. Die Böden haben alle Parkettboden und die Wände sind rosa... ausgerechnet rosa...
Ich werde in der Stube wohnen, gleich neben dem Balkon. Und heute haben wir herausgefunden, dass ich darin ein seltsames rotes Licht anmachen kann... merkwürdig...
Ich habe noch kein Bett... aber das ist nicht schlecht, so kann ich eines kaufen, das etwas gemütlicher ist als die üblichen chinesischen Betten.


Wir haben die Wohnung von Freunden übernommen. Das war ein Glücksfall. Für uns... für sie ist es natürlich schade, da sie wieder in ihr Heimatland zurück müssen und ihre Tochter, die an der gleichen Uni chinesisch lernt wie ich, hier zurück bleibt. Darum war es heute auch etwas merkwürdig... sie gingen... erklärten uns noch alles und dann verabschiedeten sie sich und liessen uns in der leeren Wohnung zurück. Es tut mir sehr leid für meine Kollegin. Und doch bin ich froh, das wir die Wohnung bekommen haben, sie ist sooooo gut gelegen. Sehr zentral, aber gleich neben einem Hutongviertel... es gibt nicht mehr viele davon und es sieht aus wie im alten Beijing. Es gibt viele kleine Läden und einen grossen Markt, wo man Gemüse, Mehl, Eier, Milch, Waschmittel und überhaubt alles was man so braucht ganz günstig kaufen kann. Eine Strasse weiter ist die Wanfujing Strasse, Beijings Bahnhofstrasse und auf der anderen Seite ist das Arbeiter Stadion mit allen Clubs und Discotheken. Mit dem Buss sind wir in 20min in meiner Schule.
Ich freue mich schon auf morgen. Und sobald wir uns etwas eingelebt haben, mache ich Fotos und bitte meine Schwester sie hier zu posten.

Donnerstag, 25. Februar 2010

Wohnungssuche

Zuerst: Am nächsten Montag beginnt die Schule wieder, nach mehr als einem Monat süssen Nichtstuens ein seltsames Gefühl.
Ich habe mir ein Fahrrad gekauft. Es ist schwarz, hat ein Klingel aber keine Gänge (nicht einmal drei) und eine Damenstange. Es ist das einfachste Fahrrad der Welt... Aber es hat einen Korb, was sehr nützlich ist.
In Beijing gibt es kaum Hügel, alles ist flach und so macht Radfahren eigentlich richtig Spass. Aber... ich habe noch kein Hornhaut. Alle meine Muskeln rebellieren und mein Hintern sendet "Nicht schon wieder" wenn immer ich auch bloss an eine Radtour denke.
Mit einem Fahrrad ist Beijing kleiner geworden. Bis zur unserer Schule sind es etwa 15 Minuten. Das Taschentragen nach dem Einkaufen ist Geschichte. Und das Wetter ist entlich ablsolut ideal um sich durch den Verkehr zu schlängeln. Das allerdings ist etwas komplizierter, denn Beijing hat da seine eigenen Regeln. Es gibt meistens eine extra Strasse für Fahrräder, die aber auch gerne von Taxifahrern benutzt wird. Da diese Strasse am Rand der Autofahrbahn ist, wird sie immer wieder von Busshaltestellen gekreuzt. Busse haben immer Vortritt, es gilt also die Augen offen zu halten. Und dann gibt es auch noch Gegenverkehr, wobei es keine festgelegten Seiten gibt. Die Kreuzungen überquert man mittels Zebrasteifen und zwar wenn die Fussgänger und, oder, Fahrradfahrer grün haben, oder wenn gerade keine Autos den selben Weg haben. Alles in allem ein prima Training für alle Sinne. Und seltsamer Weise macht es wirklich Spass.
Dank der neu gewonnenen Mobilität haben wir uns jetzt entlich auf Wohnungssuche gemacht. Das gestaltet sich allerdings etwas schwierig. Bis jetzt haben wir fünf Wohnungen gesehen. Eine war passabel, die anderen alles absolute Albträume. Die erste hatte eine Küche die in einem ehemaligen Badzimmer eingerichtet worden war. Alle Schränke waren verzogen, das Fenster so klein das kaum Licht herein kam und der Kühlschrank war in der Vorhalle. Ja, und die Umgebung war ebenfalls nicht gerade freundlich, in dem Haus leben vorallem Männer und schon auf der Treppe begrüsste einem "Mageninhalt".
Die zweite Wohnung war so windzig und dunkel, dass ich mich kaum daran erinnern kann.
Die dritte war bisher die schönste. Sie hat eine grosse Küche und eine Art Esszimmer. Die Schlafzimmer hatten Parkettboden und alles sah freundlich aus. Allerdings ist der Preis hoch und die Wohnung selbst auch, 12 Stockwerk. Sie ist gegen Norden gelegen und im Hinterhof gibt es eine Fabrik, oder so, mit einem riisigen Backsteinkamin.
Bei der nächsten Wohnung bröckelte der Putz von allen Wänden, und statt neu zu streichen, hatte der Besitzer bloss Tücher darüber gestpannt.
Und die bisher letzte Wohnung hatte eine Toilette in der es einem schon nüchtern übel wird. Keine der vier Wände ist gerade. Die Tür so schmal, dass man sich fast seitwärts durchquetschen muss, und an der Dusche fehlt die Brause. Oh, und das Fenster ist so gelegen, dass die Nachbarn einen idealen Blick auf unsere Hintern haben.

Übrigens, Niemand ist auf die Idee gekommen die Wohnung als er auszog zu putzen und die früheren Bewohner haben abgesehen von ihrem Dreck auch alte Bücher, Pflanzen, Schuhe, DVDs und kaputte Stühle hinterlassen. Das ist mein erster Kulturschock hier.
Aber wir geben die Hoffnung noch nicht auf. Irgend ein nettes Domiziel wird sich wohl finden lassen.

Samstag, 30. Januar 2010

Laowai

Das ist das Wort für das, was ich hier in Beijing bin, nämlich eine Ausländerin.

Wenn ich etwas einkaufen will, dann ist es für Laowai oft ein bisschen teurer. Wenn ich durch die Strassen gehe, dann sehen die Menschen mir nach. Im Bus bleibt der Platz neben mir frei, und sehe ich mir eine Touristenattraktion an, dann wollen die Chinesen vom Land oft ein Foto von mir haben.



Immer wieder höre ich auch, wie sie darüber mutmassen, woher ich komme. Russland vielleicht, oder Amerika... die Schweiz ist viel zu klein, darauf hat noch niemand getippt.

Die Chinesen sind freundlich und schon mancher hat mich angesprochen um sein English auszuprobieren und von der grossen Welt zu erfahren.



Ich bin nun also eine Ausländerin... Glücklicherweise sind die meisten Chinesen Ausländern gegenüber positiv eingestellt. Wir sind hier sehr privilegiert. Ich habe auch noch nie einen Chinesen sagen gehört, dass wir Ausländer uns anpassen müssten. Vielmehr wollen alle mehr über unsere Kultur erfahren und versuchen sich uns anzupassen. Mein koreanische Freundin hat gehört, dass wir im Westen das Gefühl hätten Koreaner seien oft wütend und streitbar. Ein Trugschluss, der dadurch entsteht, das ihre Sprache sehr rau ist und sie kaum Mimik zeigen. Nun übt sie sich im lächeln. Die jungen Chinesen gewöhnen sich das Spucken ab und über mit Messer und Gabel zu essen. Sie sagen manchmal Danke, statt ein Kompliment bescheiden zurück zu weisen und sie suchen Körperkontakt. Das hat mich am meisten verwirrt. Da wird einem eingebläut, in Foren und Ratgebern, bloss nicht zu berühren, immer Abstand zu halten. Und dann kommen meine chinesischen Freunde, umarmen mich zur Begrüssung und hängen sich an meinen Arm. Ist das eine Behandlung die nur uns Laowai zukommt? Oder haben die Ratgeber sich einfach getäuscht?



Es ist eine sehr lehrreiche Erfahrung einmal Ausländer zu sein. Oft versuche ich mich von Aussen zu betrachten und ich frage mich: „Wie sehr grenze ich mich ab. Wie sehr passe ich mich an.“

Ich passe mich an in dem ich chinesisch lerne. Ich versuche bescheiden zu sein und weise Komplimente höflich zurück. Ich esse mit Stäbchen und lasse immer etwas vom Essen übrig, zum Zeichen, dass genug da war und ich satt bin. In der Schule bin ich gewissenhafter und versuche alle meine Hausaufgeben pünktlich zu erledigen. Und bald ist Chunjie, das chinesische Neu Jahr, da werde ich auch Süssigkeiten essen und das Schriftzeichen für Glück an meine Türe hängen.

Ich bemühe mich auch, den Chinesen ein möglichst gutes Bild von mir zu vermitteln, denn es ist ja gleichzeitig ein Bild von der Schweiz. So bin ich manchmal sogar höflicher, als ich es zu Hause wäre und biete alten Menschen meinen Platz im Buss an.

Aber ich grenze mich auch ab. Ich habe nicht die Geduld beim Einkaufen von Gemüse jedes Mal zu markten, es ist so schon billig genug. Und ich bewahre Schweizertraditionen. Schon seit Weihnachten sammle ich Zwiebelschalen, um an Ostern Eier zu färben. Ich nehme mir vor zwischen Fasnacht und Ostern keine Schokolade zu essen.

Beim Suchen nach der besten Mitte zwischen Anpassung und Bewahrung kommt mir immer wieder Jin Laoshi in den Sinn. In einer Stunde erklärte sie uns, warum sie gerne ausländische Schüler unterrichtet. „Ich lerne eine andere Kultur kennen und lerne so auch mehr über meine eigene Kultur. So kann ich Fehler erkennen und korrigieren, aber ich sehe auch, was gut ist und bewahrt werden sollte.“



Diese Aussage trifft auch auf mich zu. Und so mische ich oft. Ich bewahre das, was ich an der Schweiz liebe, und füge das hinzu, was an China bewundernswert ist. So kann ich nur gewinnen.

Dienstag, 5. Januar 2010

Der Winter und mein Sushe

Jetzt ist also Winter. Mein erster Winter in Beijing. Er ist kalt, er ist windig und er ist immer sonnig. Jeden Morgen checke ich die Themperatur. Bei 2 bis -2 Grad trage ich ein T-shirt und ein Foulard, bei -4 bis -7 Grad ein Pullover. In unserem Klassenzimmer läuft immer die Klimaanlage, die auch eine Heizung ist und die Luft austrocknet, so dass meine Augen schmerzen. Je nachdem wer die Klimaanlage einstellt ist es schrecklich heiss. Vorallem Illarion aus Russland, der immer friert, verwechselt den Schulraum oft mit einer Sauna. Jin Laoshi die ich je länger ich sie kenne, desto lieber bekomme (auch wenn sie mich noch immer nicht wirklich zu mögen scheint) sorgt jeden Morgen dafür, dass wir auch genug Luft bekommen und lüftet das Zimmer, so dass es schecklich kalt ist. Ich koche meistens in meinem Zimmer, denn es ist einfach zu windig um raus zu gehen. In meinem Zimmer ist es immer schön warm, denn es ist gegen südosten augerichtet und hat herrliche Morgensonne.

Ich liebe das Leben in unserem Sushe. Was ist ein Sushe? Auf englisch heist es „dormitory“ auf Deutsch wohl Studentenwohnheim. Aber ich finde Sushe ist ein sehr passender Begriff. Er schreibt sich so: 宿舍。Das heisst ein Dach über 100 Menschen, denn heisst Mensch und heisst hundert. Dazu kommt noch ein Mensch über Geplauder. Wieder ein und dann ein , dass ist das Zeichen für Zunge und weisst auf alles hin, was mit Sprechen zu tun hat. Wir sind also hundert Menschen unter einem Dach, die alle miteinander plaudern. Natürlich ist dass etwas übertrieben, aber da wir alle alleine hier sind, haben wir schnell Freundschaften geschlossen. Luis aus Kolumbien und Larry sind die Geister ders Sushe, sie klopfen an allen Türen und erschrecken die Schüler. Mein Zimmer ist so etwas wie die Mensa geworden, für 12 Yuan erhalten hier alle eine Europäische Malzeit. Bei Hiroki wird am Wochenende Bier getrunken und bei Aidana Vodka. Wobei bei Aidana eigentlich nicht gertrunken von der russischen Sicht auf dieses Thema.... Jedes Wochenende ein bisschen Alkohol... dass zählt noch nicht einmal als Alkohol. Meinen meine russischen Freunde. Ich selbst brauche dass nicht jedes Wochenende, aber manchmal mache ich mit. Allerdings höre ich auf wenn ich merke, dass ich etwas beschwipst bin.

Witzig am Leben im Sushe sind auch die vielen Charaktere, die sich hier versammelt haben. Da gibt es den Mongolischen Vampir. Er ist erst 15 und meint er könne mit allen flirten. Offiziel geht er allerdings mit der Japanischen Mangaka. Und wer ihren Hals gesehen hat, weiss warum er ein Vampir ist. Aber sie zahlt es ihm auch zurück, so das es zwei interessante Hälse gibt....

Will aus der USA ist einfach der Prototyp von einem Ami und irgendwie traue ich ihm nicht über den Weg. Er ist eng befreundet mit Sara. Sara ist extrem sportverrückt und intellektuell. Dann gibt es Assaga aus Srilanka, er ist Buddhist und Vegetarier wie ich. Ausserdem ist er unglaublich verfressen und etwas naiv. Little Long Linglan ist aus Kassachstan, ihre Familie ist ebenfalls sehr intellektuell, und auch etwas mystisch... Sie kommt auf ausgefallene Ideen, wie Geister zu beschwören... Larry ist so zierlich, dass er mich immer an einen Humunkulus erinnert, oder ein Engel... Seine Freunde in Russland nennen ihn Seraphin. Er ist hier damit er nicht ins Militär muss... Das russische Militär ist bekannt für seine letalität. Larry und Long Linglan sind zusammen, alle wissen es, aber sie tun noch immer so, als wäre es ein Geheimniss. Und dann ist da noch Sasha, die Luis auch in seinem irrsinnig sexy Pyjama (dass wir aber noch nie gesehen haben) niemals sexy finden wird. Denn lasst mich die Prinzen zitieren: „Denn sie steht nur auf Frauen und er ist leider nur ein Mann.“ Sie erzählt mir immer die neusten News aus ihrem Leben, dass einer richtigen Seifenoper gleicht. So verschieden wir auch sind, wir sind alle Freunde, vielleicht auch Leidensgenossen und helfen uns aus. Egal wie spät es ist, unsere Türen sind immer offen. Eine richtig kleine Familie.

Ja, auch wenn hier die Zimmer klein sind und die Fenster nicht richtig schliessen, auch wenn nach der Suppe mein Zimmer nach Kohl riecht und ich heisses Trinkwasser am Morgen am Ende des Ganges holen muss und auch wenn wir nur von 6 bis 10 und von 12 bis 24 Uhr heisses Wasser haben. Ich würde niemals in einer Wohnung leben wollen. Noch nicht...