Freitag, 13. November 2009

Midthermexam und anderes

Letzte Woche haben wir unsere Halbsemesterprüfungen gschrieben.
Aber bevor ich davon erzähle, hier noch etwas mehr über mein Kuckloch, für Januschka.
Mein super Kuckloch hat nämlich seine Nachteile.. unter anderem kann ich keine Kommentare schreiben.
Also: Ich schrieb über MSN mit einer Kollegin die hier lebt. Ich beklagte mich über alle die Seiten die nicht funktionieren. "Oh!" Sagt sie, "Meine Freundin hat mir eine Seite gegeben, mit der man auf youtube gehen kann." Und sie hat mir die Seite gschickt. Ich habe sie ausprobiert und es hat funktioniert. So kam ich dazu.... Ich weiss ist nicht unglaublich spektakulär.

Zurück zu den Prüfungen. Wir erfuhren etwa eine Woche vorher, dass wir Halbsemesterprüfungen schreiben müssen. Das schien mir etwas knapp...
Doch ich unterschätzte den Wert der kleinen Diktate die wir jeden Tag schreiben müssen. So reichte es am den Montagabend mit Lernen zu verbringen... Der Montagabend zog sich allerdings in die Länge... es wurde doch Dienstag Morgen. Wie bei fast allen in unserem Wohnhaus. Um zwei Uhr nachts begann es zu schneien. Nicht nur das, es gab auch ein Gewitter, mit Blitz und unglaublich lautem Donner. Habt ihr einmal ein Gewitter mit Schnee erlebt? Ich nicht. Deshalb war ich auch etwas geschockt. Haben die Chinesen es diesmal mit dem Wettermachen übertrieben? Also habe ich meinen PC neu gestartet und gegooglet. Zu meiner Beruhigung schneit es im Norden von Deutschland noch oft bei Gewittern. Also bin ich zu Bett gegangen und habe versucht meine 4 Stunden Schlaf zu geniessen.
Am Morgen habe ich mir eine grosse Flasche extrem starken und süssen Schwarztee gmacht. So habe ich die Prüfung vom Grundkurs Chinesisch geschrieben. Die Lehrerin zeichnete eine Zeitlinie an die Tafel mit fünf Abschnitten. Als ich die Prüfung zum durchlesen zurückblätterte, war dort der erste Fünftel ausgemalt. Kann das sein? War ich wirklich soo schnell? Ich schaute mich um. Der Japaner vor mir war auch schon beim Durchlesen. Die anderen brüteten noch. Ich wollte nicht als erste abgeben, also lass ich alles sehr genau durch.
Nachdem der Japaner und auch ein koreanisches Mädchen abgegeben hatten, gab ich auch ab. Es war halb zehn und ich legte mich ins Bett.
Um 12 ging ich essen und danach: Lernen.
Bis 12 Uhr Nachts, dann ging ich ins Bett. Gesprochenes Chinesisch, am nächsten Morgen, war ein Alptraum. Ich machte tausende von Fehlern und je mehr ich machte, desto nervöser wurde ich natürlich. Doch wenn ich nervös bin lache ich... so das der Lehrer dachte, ich näme die Prüfung viel zu locker. Ich konnte seine Verachtung direkt fühlen...
Dann kam Schreiben, wieder viel zu einfach. An diesem Tag lernte ich nichts mehr. Ich wusste nicht, wie ich mich auf die Hörprüfung hätte vorbereiten können. Es war auch nicht nötig. Hörverstehen war total einfach. Alle Hürden, die wärend dem Unterricht gestellt wurden, z.B. den Unterschied zwischen zh und ch oder ji and qi zu hören, kamen nicht vor.

Am Freitag erhielten wir die Grundkursprüfung zurück. Die Lehrerin in diesem Fach mag mich nicht besonders.
Sie denkt ich sei faul.

Das kam so: Am ersten Tag, als die Schule begann, kam ich mir plötzlich sehr alleine vor. Alle sprachen chinesisch, niemand versuchte mir zu helfen, kurz um es war ein Alptraum. Man schickte mich an eine Prüfung, bei der alle Fragen Chinesisch gestellt wurden. Ich konnte sie nicht lesen! Und niemand sagte mir, ob man bei dieser Prüfung durchfallen könnte, oder ob sie nur wissen wollten, wie fortgeschritten wir waren. Nach der Prüfung nahm mich die Lehrerin mit in ihr Büro. Ich musste Zettel für das Visa ausfüllen, alle chinesisch natürlich. Mir fehlten die 8 Passfotos, die ich hätte mitbringen sollen und dann musste ich noch "sofort" das Schulgeld bezahlen. Und zwar in bar! 14000 Yuan, die höchste Note ist 100 und bar! (hier kommt bald noch ein Foto wie dass dann aussieht.)
Ich war verwirrt und eingeschüchtert. Bat die Lehrerin um tausend Gefallen, natürlich alle in englisch und als sie mich fragte, wie lange ich chinesich lerne, sagte ich 3 Jahre. Sie starrte mich an. Ich erklärte: Es war ein Freifach. Nur 3 oder 2 Stunden die Woche. Sie schüttelte den Kopf... Seit da, denkt sie ich sei faul.

Und dann gab es da noch den Ausflug zum Duftberg. Ein wunderbarer Ort, etwas abegelegen, mit klarer Luft und vielen Ahornbäumen deren Blätter sich im Herbst rot färbten. Natürlich wollte ich das sehen. Und ich wollte nicht alleine gehen. Also fragte ich meine Kollegen. Hiroki meinte aber, das nun im Herbst und gerade an einem Wochenende viel zu viele Leute den Duftberg ansehen wollten. "Wir könnten auch am Freitag gehen.." meinte ich. Wir fragten also die Lehrerin, ob wir alle zusammen den Ausflug machen könnten. "Ich werde es mir überlegen." Erklärte sie. Und sie tat es. Sie fände es zu gefährlich. Nun da sich die Schweinegrippe in Beijing ausbreite, sollten wir nicht noch in öffentlichen Verkehrsmittel lange Strecken zurücklegen. Ausserdem sei ich und Hiroki ja bereits krank.
Aber... ich wollte gehen! Also gingen wir trotzdem. Und es begann zu regenen, es war kalt und auch sonst nicht gerage ein Glückstag.
Als wir völlig durchnässt und müde zu Hause ankamen, wer trat uns in den Weg? Die Lehererin. "Wart ihr auf dem Duftberg?" Fragte sie. Ich nickte beschähmt. "Und wie war es?" - "Es hat geregnet." Ich schaute weg.
Im nächsten Diktat waren dann zwei Zeichen die richtig geschrieben waren rot umkreist.

Als sie die Prüfungen besprach, ignorierte sie mich einfach. Chinesische Lehrer kennen keine Hemmungen die Noten einer Person an alle mit zu teilen. Sie zeigen die Prüfungen guter Schüler herum und erwähnen, wer alles über 90 Punkte hat. Dieses Mal war ich sehr gut, ich war sogar besser als Hiroki, der mit den Schriftzeichen aufgewachsen ist. Aber unsere Lehrerin "vergass" mich einfach.
Das hat mich etwas gekränkt. Denn schiesslich habe auch ich mich angestrengt, um ein gutes Resultat zu erziehlen. Andererseits war ich froh. Ich möchte nicht, dass alle meine Noten wissen. So habe ich wenigstens meine Privatspähre.

Sonntag, 8. November 2009

Schnee












Letztes Wochenende hatten wir Schnee. Laut Freunden ist es das erste Mal seit vier Jahren, dass es in Beijing wieder einmal schneit.
Also haben wir es ausreichend genossen: Natürlich mit einer Schneeballschlacht. Für drei meiner Kollegen war es die erste Schneeballschlacht ihres Lebens und auch der erste Schnee.


Meine Mitbewohnerin aus Vietnam war total aufgeregt. Sie kommte nicht genug Fotos schiessen. Ihren Gesichtsausdruck, als sie herausfand wie kalt Schnee wirklich ist, werde ich nie vergessen. Etwas so normales wie Schnee. Ich selbst kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich die weisse Pracht das erste mal gesehen habe.
Es war sehr früh für Schnee und die Bäume waren darauf ebenso wenig vorbereitet wie ich. Ihre voll belaubten Äste brachen und fielen auf die Wege. Und meine Hände schmerzten von dem kalten Schnee, da ich keine Handschuhe hatte.

Aber wir hatten Spass und in meinem Zimmer läuft nun die Heizung.
Nur der Wind zog durch die Ritzen meines Fensters und das tat meinem Rücken nicht wirklich gut. Mein Bett befindet sich nämlich direkt unter dem Fenster.
Als ich es meiner russischen Kollegin erzähle, erfahre ich nicht nur was ich dagegen machen kann, sondern auch einen alten russischen Witz.
In Russland hatten die Menschen nämlich auch zugige Fenster. Damit es nicht so kalt war, stopften sie die Ritzen mit allem was sie nicht dringend zum Leben benötigten. Einmal kam Besuch aus dem Westen und fragte: "Warum sind die Fenster so gestopft?" Die Russen antworteten: "Weil die Fenster Ritzen haben." Da fragte der Besucher: "Warum produziert ihr nich Fenster ohne Ritzen?"... Drauf wussten die Russen keine Antwort.

So habe ich nun die Ritzen meines Fensters mit Klopapier ausgestopft.
Aber nun ist es wieder wärmer geworden. Und vielleicht war das schon aller Schnee für diesen Winter.
Sicher aber wird das Wetter bald wieder kälter und darum habe ich mit eine wunderbare nachtblaue Leinendecke für mein Bett gekauft und warme Handschuhe. Die Handschuhe habe ich im Shopping Center gesehen. Sie waren mit 75 Yuan angeschrieben. Ich bin mich an so hohe Zahlen als Preise noch immer nicht richtig gewohnt. Also habe ich gefunden, dass sei jetzt aber doch etwas teuer. Auf dem Weg nach hause rechnete ich dann um und fand heraus das es bloss etwas mehr als 10 Fr. ist. Also habe ich mir die Handschuhe dann doch gekauft. Und weil ich für dieses Schopping Center eine VIP Karte habe, kosteten sie schlussendlich bloss 45 Yuan und die Verkäuferin packte sie ihn eine herzallerliebste Tasche. Sie ist rosa, mit pinken Blümchen und einer kleinen rosafarbenen Schleife.

Samstag, 7. November 2009

Nun da die Mauer ein Loch hat

Ich habe lange nicht mehr gebloggt.

Ich sah nämlich bis jetzt keinen Weg über die sog. "chinesische firewall" auf meine Blogs zuzugreifen.
Das ich nicht einmal meine eigene Blogs lesen, geschweige denn Schreiben konnte, hat mich natürlich geärgert. Ich konnte es mir auch nicht erklähren. Denn ich kritisiere mein Gastland kaum und habe auch keine Pornographie auf meinem Blog veröffentlicht.
Es gibt aber natürlich Programme mit denen man die firewall umgehen kann. Z.B. Woodpicker, der die Webseiten in Bilddateien umgewandelt durch das System schmuggelt.
Aber sollte ich mich wirklich solchen hier wohl illegalen Mitteln bedienen, um meinen völlig legalen, harmlosen Blog zu besuchen?
Also habe ich mich nicht darum bemüht, diesen Zustand zu ändern.
Aber nun habe ich dennoch ein Kuckloch gefunden. Ich habe es mir nicht beschafft, sondern eher durch Zufall erhalten und da ich es nun mal habe werde ich es auch benutzen.

Seit ich hier in Beijing angekommen bin, hat sich vieles ereignet.
So vieles dass ich kaum alles erzählen kann. Aber ich nehme mir vor, solange ich dieses Kuckloch habe, jedes Wochenende zwei einträge zu verfassen. Einen aktuellen und einen der von meinen bisherigen Erlebnissen erzählt.