Sonntag, 30. August 2009

Packen

Ja, ich gehe erst in einer Woche. Aber ich muss so vieles mitnehmen und darf nichts vergessen. Oder zumindest weniger als sonst.


Sonst packe ich immer am Abend vor der Abreise. Einen Rucksack voll. Das muss reichen.


Am nächsten Sonntag darf ich 40 kg mitnehmen. Dreissig davon im Koffer.

Also habe ich gestern begonnen. Mit den Shampoos. Was sich da so alles ansammelt in den Jahren... Und dann die Duftsprays und ätherischen Öle. Ich habe ein ganzes Regal voll und die müssen mit. Dazu natürlich das Duftlämpchen mit den schwarzen Elephanten, das mir meine Schwester geschenkt hat.

Dann machte ich mich an die Bücher. Erst einmal ging es ganz gut. Ich kam flott durch das Gestell durch. Dann kam ich zu den Mangas. Ich habe nicht viele, bloss fünf verschiedene Geschichten und davon sind nur zwei komplett. Eine (I's) habe ich gekauft, weil es sie gab...die Geschichte gefällt mir nicht. Die nehme ich natürlich nicht mit.

Und Lilingpo ist zwar künstlerisch ein Highlight, aber die Geschichte mach bloss komplett Sinn und mir fehlen noch vier Bände.

Von Wolfsrain gibt es bloss zwei Bände und ich habe beide. Aber die Geschichte kommt gegen Mars und Yami no Matsuai nicht an.

Yami no Matsuai ist ein Manga mit realtiv abgeschlossenen Geschichten und davon habe ich meinen Lieblingsband ausgewählt.

Doch bei Mars gibt es keinen Lieblingsband. Ich liebe jede einzelne Folge genau gleich wie die andern und es gibt sage und schreibe 16 Folgen. Sollte ich also einfach alle einpacken? "Hast du überhaubt Zeit sie zu lesen?" Fragte meine Schwester. Natürlich hatte sie recht. Ziemlich sicher werde ich keine Zeit haben. Also beschränkte ich mich auf den ersten und den neunten Band.

Auch bei den Büchern befahl mir meine Schwester mich doch noch etwas zu beschränken.

Heraus kam dann folgende Liste:

"Stimme aus den grossen Sümpfen" von Jean Craighead George
"Puffmaistage und Buttermilchnächte" von Gary Paulsen
"Der Sohn der Schatten" von Juliet Marillier
"Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry
"Die beiden Schwestern" von Pearl S. Buck
"Lirael" von Garth Nix
"The little withe horse" von Elizabeth Goudge
"Antigone" von Jean Anouilh
"Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" von Bastian Sick
"Tao te king" von Laotse
"Traditionelle Chinesische Medizin" von H. Beinfield und E. Korngold

Dann noch ein Reiseführer für Beijing und ein chinesisches Buch, das ich nicht lesen kann, obwohl es für Kindergärtner gemacht ist. Ich hoffe, ich finde bald heraus, was da steht.

Skype

Skype ist fast wie MSN. Aber nur fast. Es ist auch fast wie ein Telephon.
Man kann Dateien und Bilder versenden, dabei schreiben, oder einander anrufen und eine Videokonverenz starten. Falls man eine Webcam hat.
Ich habe eine... Sie hat ein unheimliches blaues Lichtchen, das mich unglaublich bleich macht. Ich glaube, das liegt daran das mein Notebook in Asien gebaut wurde. Asiaten sind sehr gerne bleich.
Skype war schon auf meinem Notebook, als ich es gekauft habe. Ich wusste auch was es ist, aber ich habe es erst in den Weihnachtsferien einmal ausprobiert. Nur.. ich kannte niemand, der auch Skype hat. Ich vergass es also wieder.
Aber jetzt wo ich nach Beijing gehe und Telephonieren bestimmt teuer wird, fiel mir Skype wieder ein. Ich meldete mich also an und siehe da, alles funktioniert prächtig. Ich habe sogar einen Namen, der nicht bereits millionenmal verwendet wird.
Meine Schwester hat sich auch angemeldet und mein Bruder hatte es schon. Sogar mein Grossvater hat Skype. Und meine Mutter möchte sich ein Notebook mit Webcam kaufen und dann mit mir skypen.
Nun brauche ich in Beijing bloss noch Zugang zum Internet. Wireless wäre toll.
Und sonst mache ich mich auf die Suche nach einem Internetcafe.

Freitag, 7. August 2009

Fliegen

Nun, da ich weiss, wie ich das Problem mit dem Formular JW202 zu lösen habe, habe ich meinen Flug gebucht. Endlich.
Ich habe zuerst viele Angebote geprüft, um dann doch das Allererste zu wählen.
Wichtig für mich ist, dass ich viel Gepäck mitnehmen kann, da ich ja für mindestens ein Jahr, hoffentlich aber länger, nach Beijing gehe.

Dann habe ich auch eine gewisse Abneigung zu Frankfurt. Das kommt folgendermassen:
Als ich vor zwei Jahren für zwei Monaten in Beijing war, flog ich mit der AirChina über Frankfurt. Auf dem Rückflug schlüpfte mir in der AirChina das Mobiltelefon aus der Tasche, dass ist schon öfter vorgekommen, dieses Mal aber hatte ich es nicht bemerkt, bis ich auf dem Flughafen war. Ich versuchte also irgendwie wieder zu meinem Telefon zu kommen und erreichte schliesslich, dass mir die SIMKarte geschickt wurde. Durch diese Kompliktion verlor ich wertvolle Zeit. Ich und meine Kollegin hatten es darum sehr eilig durch die Kontrollen zu kommen. Wir wollten schliesslich nicht unseren Flug verpassen.
Doch wir machten die Rechnung ohne das plichtbewusste Frankfurterflughafenpersonal. Die fanden in meinem Etui promt ein Japanmesser. Ein Japanmesser darf man natürlich nicht im Handgepäck haben, das weiss ich und ich verstehe es auch. Ich hätte aber das Messer gerne behalten, aber die Klingen gab ich der Dame von der Kontrolle. Aber nein, so ginge es nicht, ich könne ja Ersatzklingen dabei haben.
Macht das Sinn? Neun Stunden bin ich von Beijing nach Frankfurt geflogen, ohne Jemandem ein Haar zu krümmen und nun werde ich wie eine Mörderin behandelt. Ausserdem, wozu brauche ich einen Cuttergriff? Wenn ich Ersatzklingen dabei gehabt hätte, dann wären die auch ohne Griff gefährlich gewesen.
Um der Sache noch einen draufzusetzen musste dann auch noch mein Notebook auf Sprengstoff untersucht werden.
Wäre ich nicht so sehr in Eile gewesen hätte ich der Sache vielleicht einen gewissen Witz beigemessen. Doch ich war müde und gestresst.
Und auch wenn ich mich so selbst von der Zuverlässigkeit der Frankfurterflughafenkontrolle hatte überzeugen können, fühlte ich mich auf dem Flug in de Schweiz keineswegs sicherer als in dem nach Frankfurt.

Wenn möglich wollte ich nicht über Frankfurt fliegen.
Jetzt habe ich einen Flug bei den EmiratesAirlines gebucht. Mit Zwischenstopp in Dubai. Es ist für mich ehrlich gesagt eine faszinierende Idee, dass ich für kurze Zeit in Dubai sein werde. Natürlich kann man den Flughafen nicht verlassen und es ist Mitten in der Nacht, aber es ist immerhin Dubai!
Wer mit den EmiratesAirlines Economieklasse fliegt kann 30 kg Gepäck und 7 kg Handgepäck mitnehmen. Der Preis ist, wenn man das Gepäck einberechnet, billiger als alle anderen Airlines.
Und vegetarisches Essen konnte ich auch bestellen.
Es war ein merkwürdiges Gefühl ein Ticket ohne Rückflug zu buchen...

Das Formular JW202

Am letzten Montag war ich auf dem chinesischen Konsulat in Zürich. Ich wollte meinen Pass abgeben um ein X-Visa zu erhalten.
Für ein X-Visa, ein Visum für Studenten, braucht es viele Dinge. Auf meiner "Admission Notice" stehen folgende Dinge: die eben erwähnte Admission Notice, dann ein Physical Examination Record for Foreigner, also ein Gesundheitstest, mit Bluttest, dann das ausgefüllte Visaantragsformular und man braucht ein Formular JW202.
Das Formular JW202 habe ich nicht. Eigentlich hätte die Schule es mir schicken sollen.
Aber sie hat nicht.
Als ich also auf dem Konsulat war, erklärte mir eine nette Chinesin, dass ich diese Formular brauche. Also rief ich bei der Schule an. Der Mann der abnahm konnte allerdings kaum englisch. Ich glaube, er hat mich nicht verstanden.
Darum habe ich wieder meine Chinesischlehrerin um Hilfe gebeten.
Jetzt hat mir diese geschrieben.
Das Formular JW202 muss vom Erziehungsministerium in China für mich ausgestellt werden. In China sind jetzt Ferien. Die zuständige Person ist erst am 2. September wieder zurück bei der Arbeit. Das ist sehr unglücklich.
Jetzt muss ich ein Touristenvisa holen, das dann in China in ein X-Visa umgewandelt wird.
Auf dem Blatt, dass man für das Visa ausfüllen muss, steht am Schluss folgender Satz: Ich habe sämtliche Fragen dieses Antragsformulars durchgelesen und meine Angaben nach bestem Wissen und Gewissen richtig und wahrheitsgemäss gemacht.
Darunter muss ich meine Unterschrift setzen. Wenn ich aber ein Visa als Tourist löse und als Student nach China gehe, ist das dann wahrheitsgemäss? Ein irgendwie seltsamer Anfang...