Donnerstag, 4. Juni 2009

Warten zum zweiten

Schon wieder bin ich am warten.
Vor zwei Wochen hatte ich mich entschieden, per E-Mail Erkundigungen über den Verbleib meiner Anmeldung einzuziehen. Denn Ich wollte die Bürokratie meiner zukünftigen Schule nicht durch eine doppelte Anmeldung verwirren.
Ich erhielt dann auch bald eine Antwort. Man habe das Fax erhalten. So war nun alles im grünen Bereich und ich war beruhigt.
Doch wie lange wird es dauern, bis ich erfahre, ob ich angenommen wurde?
Am 25. Mai war der entgültige Abgabetermin. Nun ist eine Woche vergangen und ich habe nichts gehört. Doch womöglich gibt es in Beijing viel zu tun. Und auf dem Formular für die Anmeldung stand es würde länger dauern, wenn die Anmeldung nicht komplett sei. Da ich keinen chinesischen Bürgen habe, könnte es also etwas länger dauern. Doch wie lange? Und kriege ich überhaubt eine schriftliche Bestätigung?
Ich las die Formulare noch einmal durch, doch dort steht nichts. In meiner Ungeduld besuchte ich die Hompage der Uni. Vielleicht wird man dort eine Liste mit den zugelassenen Schülern aufschalten. Es ist alles chinesisch. Auf gut Glück habe ich einige Seiten aufgerufen. Ich habe nach einem Datum gesucht, das passen könnte, aber ich habe nichts gefunden.
Also warte ich weiter. Etwas Gelduld muss ich schon aufbringen. Wenn ich aber bis am 8. Juni noch immer nichts gehört habe, frage ich einmal nach. Ich denke das kann nicht Schaden und ich wäre beruhigt.

Wärendem ich so warte, kommen mir immer mehr Dinge in den Sinn, die ich an der Schweiz vermissen werde. Dabei kann ich es kaum erwarten nach Beijing zu gehen.
Hier gibt es so leckeres knuspriges Brot. In China ist alles Brot weich bis gummig und süsslich. Oder die Schokolade, Milchschokolade... Ich mag schwarze Schokolade, aber selbst die hat in der Schweiz etwas Milch drin.
Dann gibt es hier so viele Freunde, die zurück bleiben. Selbst die kurzen Geschpräche mit ehemaligen Klassekammeraden, die man zufällig im Zug trifft, werde ich vermissen. Bis vor vier Jahren wäre ich zu froh gewesen, all diese alten Erinnerungen nie wieder aufrufen zu brauchen. Alte Schwärme, die ich nie, und solche die ich leider, angesprochen habe. Lieblingserzfeinde und jene, gegen die ich zwar nichts hatte, die aber mich nicht austehen konnten. Freundinnen, die ich so gerne gehabt hätte und solche deren Freundschaft ich zu schnell wieder verlohr... Ich war nicht besonders geschickt. Aber ich habe mich verändert, ich habe mit dem Vergangenen meinen Frieden geschlossen. Nun werde ich meine Klassenkammeraden sicher vermissen. Das ich ihnen in Beijing über den Weg laufen könnte ist nicht wirklich wahrscheinlich. Aber ich werde neue Freunde finden und wohl auch neue Feinde und Schwärme, wobei ich erstere nicht suchen werde und letztere... das hat Zeit...

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